Umplanung der Kläranlage Gardelegen

Wir freuen uns auf die Umplanung der Kläranlage Gardelegen. Nach der Entwicklung erster planerischer Ideen sind die Pabsch Ingenieure nun beauftragt die Umplanung umzusetzen.

Das Projekt wird im Rahmen der Kommunalrichtlinie mit Mitteln zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld gefördert. Die Fördermittel wurden auf Basis unserer 2022 erstellten „Potenzialstudie zur umfassenden verfahrenstechnischen und energetischen Bewertung der Kläranlage Gardelegen" im Jahr 2024 positiv bewilligt.

Während der Studie setzten wir auf dynamische Simulationen mit der Software Simba #5.0 und dem mathematischen Modell ASM3h (auf Basis des Modells von International Water Association). Diese innovativen Planungswerkzeuge werden auch in der kommenden Planungsphase genutzt, um die Genauigkeit und Aussagekraft unserer Arbeiten sicherzustellen. Die Software erlaubt uns, ein Simulationssystem für Entwicklung der modelgestützten Lösungskonzepte im Wasser-, Abwasser- und Biogasbereich zu nutzen, mit dem wir die Anlagenteile (Bauwerke, Anlagen und MSR-Technik) der Kläranlage nachgebildet und anhand vorhandener Messdaten kalibriert haben.

Die dynamische Simulation eröffnet im Vergleich zur klassischen Bemessung deutlich mehr Möglichkeiten: Von der Ermittlung dynamischer Steuerungs- und Regelungsparameter bis hin zur genauen Bemessung der Belüftung unter realistischen Betriebsbedingungen. Zudem können Energiebilanzen erstellt werden, um die Effizienz der Anlage weiter zu steigern.

Bereits im Jahr 2022 haben wir im Rahmen der Potenzialstudie folgende Arbeiten durchgeführt:
Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung
Durchführung einer Potentialanalyse zu Optimierungsansätzen auf Basis der Energieanalyse der Anlage
Analyse zu weiterführenden Klärschlammbehandlungs- und Primärenergieeinsparungsmaßnahmen
Zusammenstellung von Einsparpotenzialen und Kosten
Zusammenstellung von Fördermöglichkeiten für die Umsetzung der Maßnahmen

In der nun beauftragten Planung konzentrieren wir uns auf die Optimierung der verfahrenstechnischen Anlagen, um das Treibhausgasminderungspotenzial maximal auszuschöpfen und die Energieeffizienz der Anlage durch folgende Maßnahmen zu steigern:
Energetische Optimierung der mechanischen und biologischen Reinigung
Energetische Optimierung der Schlammwasser- und Schlammbehandlung
Optimierung der BHKW-Abwärmenutzung
Optimierung der Faulung und Steigerung der Faulgasproduktion 
Erhöhung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen

Wir blicken motiviert auf die kommenden Aufgaben und sind überzeugt, dass wir mit diesem Projekt nicht nur mögliche Einsparungen bewirken, sondern zusätzlich noch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
 

Autor: Dr. Olaf Kujawski