Wasserbau und Wasserwirtschaft
Unsere IngenieurInnen im Bereich des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft sind auf die Planung und Umsetzung von Projekten in und an Oberflächengewässern spezialisiert. Von der Konzeption von Hochwasserschutz- und Gewässerentwicklungskonzepten, einschließlich Hydrologie und Hydraulik, über die Objektplanung bis hin zur Ausführung und der darüber hinausgehenden weiteren Betreuung – wir haben das Know-how und die Erfahrung, um Ihre Projekte erfolgreich umzusetzen.
Unter Einsatz modernster Simulationsmodelle — verbunden mit ausgeprägter Ingenieurerfahrung — entwickeln wir wirtschaftliche und innovative Projektlösungen für die vielfältigen Aufgabenstellungen des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft. Wir arbeiten eng mit unseren privaten und öffentlichen Kunden zusammen, um ihre Erfordernisse und Bedürfnisse zu erkennen und maßgeschneiderte wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln, die ihren jeweils spezifischen Anforderungen entsprechen. Wir setzen neben unserer Fachkompetenz und Innovationskraft in der Projektbearbeitung und Planung auf Nachhaltigkeit und ökologische Verträglichkeit, um sicherzustellen, dass unsere Planungen und die Projekte unserer Kunden nicht nur heute, sondern auch in Zukunft erfolgreich sind.
Bei den sehr interdisziplinären Aufgabestellungen im Wasserbau und der Wasserwirtschaft profitieren wir von der engen Zusammenarbeit mit unseren weiteren Fachabteilungen im eigenen Unternehmen, vor allem der Naturschutz- und Umweltplanung, der Tragwerksplanung sowie der Vermessung und der Infrastrukturplanung. Erforderliche Planungsleistungen der Maschinen-, Steuerungs- und Elektrotechnik für wasserwirtschaftliche Anlagen können ebenfalls intern bearbeitet werden. Für weitere Leistungen, wie z. B. die geotechnische Erkundung und Beratung arbeiten wir seit vielen Jahren mit sehr erfahrenen Partnern zusammen, sodass wir Planungsleistungen vollumfassend anbieten und bearbeiten können.
Unsere Leistungen
- Hydrologische Untersuchungen, Niederschlags-Abfluss-Modelle
- Hydraulische Modellierung des Abflussgeschehens 1D/ 2D
- Ermittlung von Überschwemmungsgebieten
- Pegelsysteme
- Hochwasserschutzanlagen wie Deiche, Dämme, Mauern, mobile HWS-Systeme
- Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken, Polder
- Wehranlagen und Sperrwerke
- Siel- und Schöpfbauwerke
- Renaturierung von Still- und Fließgewässern
- Fischauf- und Fischabstiegsanlagen, Anlagen zur Herstellung der ökologische Durchgängigkeit
- Gewässerentwicklungspläne
- Entschlammung von Stillgewässern
- Sicherheitsberichte für Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken und Deichanlagen
- Betriebsanweisungen für wasserwirtschaftliche Anlagen
- Talsperren- und Deichbücher
Referenzprojekte
Hochwasserschöpfwerk und Sielbauwerk
Deutschland, Neu Darchau - Katemin
Auftraggeber: Samtgemeinde Elbtalaue
Planungszeit: 2020-2022
Projektumfang: Neubau eines HW-Schöpfwerks mit einer Förderleistung von 2,65 m³/s, Neubau von zwei Druckrohrleitungen DN 800, Neubau eines ökologisch durchgängigen Sielbauwerks mit 6 Schieberanlagen, Deichhöhen größer 5 m
Ingenieurleistungen: Vorplanung mit Variantenbetrachtung (2020), Entwurfs-/ Genehmigungsplanung: (2022), Leistungsbilder: Ingenieurbauwerk, Tragwerksplanung, Maschinentechnik u. EMSR-Technik
Das neue Hochwasser-Schöpfwerk im Biosphärenreservat Elbtalaue soll die Sicherung der Vorflut des Kateminer Mühlenbaches bei hohen Wasserspiegellagen der Elbe und geschlossener Deichlinie (d.h. geschlossenem Siel) übernehmen.
Hierbei wird der Abfluss des Mühlenbaches unter Nutzung von zwei Rohrschachtpumpen mit je einer Druckrohrleitung durch den Deich in das Unterwasser der Deichanlagen gefördert. Rückschlagklappen an den Auslässen der Druckrohrleitungen verhindern das Durchdrücken von Wasser hinter die Deichlinie. Das Schöpfwerk ist für eine Gesamtförderleistung von 2,65 m³/s (1,33 m³/s je Pumpe) ausgelegt. Die Leistung entspricht einem statistischen HQ5-Abflussereignis des Kateminer Mühlenbachs. Für den Fall von höheren Abflussereignissen werden das Betriebsgebäude überflutungssicher ausgeführt und weitere Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen.
Das Sielbauwerk und das Schöpfwerk bilden eine Einheit, d.h. beide Bauwerke werden unmittelbar nebeneinander angeordnet und über eine gemeinsame EMSR-Anlage gesteuert.


Hackenbach – Renaturierung und Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit
Deutschland, Wulften
Auftraggeber: Gemeinde Wulften
Projektumfang: Renaturierung eines Gewässerabschnitte, Hydrologische und hydraulische Berechnungen, Strukturmaßnahmen,Anlegung Rad- und Wanderweg
Ingenieurleistungen: LP 1-8, Örtliche Bauüberwachung


Im Jahr 2016 wurden am Hackenbach umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Auf einer Fließstrecke von gut 1 km wurde der Hackenbach umfänglich morphologisch, hydraulisch und somit ökologisch wirksam umgestaltet. Durch die Renaturierungsmaßnahme wurden 770 m Fließgewässerstrecke, 360 m Still- und Amphibiengewässer geschaffen und naturnahe Grundwasserstände in der Gewässeraue und eine weitreichende natürliche Auedynamik hergestellt. Über punktuelle Maßnahmen und die Neutrassierung des Gewässerverlaufs wurde ein differenziertes Strömungsbild erreicht, welches kurzfristig die Etablierung einer artenreichen, referenztypischen faunistischen Besiedlung ermöglicht.
Für eine eigendynamische Auwaldentwicklung wurden Initialpflanzungen mit standorttypischen Gehölzen vorgenommen.
Innerste - Hochwasserschutz in Heersum
Deutschland, Holle
Auftraggeber: Landkreis Hildesheim
Projektumfang: Neubau von Deichen und Überlaufschwellen, Objektplanung LP 1 bis 8
Ingenieurleistungen: Die südöstlich von Hildesheim gelegene Ortschaft Heersum liegt in unmittelbarer Nähe zur Innerste. Bei Hochwasserereignissen im Gewässer wurde der Ort durch den in Flierichtung rechten Deich vor einer Überflutung geschützt, der jedoch bei dem großen Hochwasserereignis der Innerste im September 2007 beidseitig stark beansprucht und geschädigt wurde. Da der vorhandene Deich weder den Anforderungen nach DIN 19712 für Flussdeiche gerecht wurde, noch rechnerisch auf extreme Hochwasserereignisse ausgelegt war, wurde der Deich örtlich teilweise in gleicher Trasse erneuert. Durch einen zusätzlichen neu errichteten Deich in zweiter Deichlinie und die Herstellung einer Deichabsenkung wurde zusätzlicher Retentionsraum bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der aktuellen Flächennutzungen im Polder geschaffen. Die gesamte Deichbaumaßnahme hat eine Länge von ca. 2.000 m bei Deichhöhen von bis zu 2,50 m.

Im Rahmen der Baumaßnahme zur Herstellung des Hochwasserschutzes an der Innerste in der Ortslage Heersum im Landkreis Hildesheim wurde mittels Deichinstandsetzungs- und Deichneubaumaßnahmen in neuer Trasse zusätzlicher Retentionsraum an der Innerste geschaffen. Der neue Hochwasserschutzdeich, errichtet als Dreizonendeich mit landseitiger Berme mit Deichverteidigungsweg, hat eine Gesamtlänge von mehr als 1.000 m. Kreuzende Leitungen wurden in Schutzrohren verlegt, Wasserleitungen zusätzlich mit land- und wasserseitigen Absperrorganen versehen. Die zusätzlich geschaffenen Überflutungsflächen werden auch weiterhin landwirtschaftlich genutzt und erst ab einem Hochwasser mit einer Jährlichkeit von etwa 25 Jahren über drei Absenkungsbereiche mit Längen von jeweils ca. 100 m geflutet. Durch die Abflachung der landseitigen Böschung des ursprünglichen Deiches konnten vorhandenes Material für die Absenkungsbereiche wiederverwendet und die Strömungsbelastungen im Überflutungsfall reduziert werden. Im Kronen- und Böschungsbereich eingebaute übererdete Geozellen - Kunststoffstreifen in wabenähnlicher Struktur - verhindern zudem Erosionserscheinungen bereits unmittelbar nach Fertigstellung der Baumaßnahme.
Die Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen wird durch die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Wegeverbindung mittels einer Deichüberfahrt sichergestellt. Für die Kreuzung eines bestehenden Grabensystems wurde ein Siel mit einem Schachtbauwerk und doppelten Absperrschiebern errichtet. Die Entwässerung der landseitigen Polderfläche erfolgt durch ein Auslassbauwerk mit wasserseitiger Rückstauklappe und landseitigem Absperrschieber. Eine weitere Besonderheit war die Errichtung einer Absenk-Brunnenanlage, mit der der landseitige Grundwasserspiegel bei einem Hochwasserereignis reduziert werden soll. Hierfür sind 2 bis 4 Saugbrunnen je grundwasserbeeinträchtigtem Gebäude vorgesehen. Festinstallierte Leitungsanschlüsse für die Feuerwehrsaugschläuche sowie Böschungssicherungsmaßnahmen am Deich stellen das schadlose Abführen des mit Pumpen geförderten Grundwassers auf die Wasserseite sicher.