Stadtentwässerung
Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen Wasser setzt einen wirkungsvollen Gewässerschutz voraus, der durch ein gut funktionierendes Abwassernetz und eine hochwertige Abwasserreinigung gewährleistet wird. Die Stadtentwässerung spielt eine entscheidende Rolle bei der effizienten Abwasserentsorgung. Sie beinhaltet alle Maßnahmen für die Sammlung und den Transport von Abwasser sowie auf Netzebene deren Behandlung. Dabei bleiben der Gewässerschutz, Bevölkerungsschutz und der Schutz natürlicher Ressourcen das übergeordnete Ziel. Pabsch Ingenieure ist mit dem gesamten technologischen Spektrum der Stadtentwässerung vertraut.
Die hierfür erforderlichen Maßnahmen sind vielfältig und unterliegen sich ständig verändernden Randbedingungen in einem integralen Prozess. Das betrifft technische und wirtschaftliche Anforderungen, rechtliche Rahmenbedingungen und auch den Klimawandel. Das Sammeln und Ableiten von Abwasser soll stets mit einem standsicheren und dichten Abwassernetz erfolgen, um die Schutzgüter Grundwasser und Boden zu bewahren. Die Ableitung soll hydraulisch möglichst überlastungsfrei erfolgen, um für die Bevölkerung und für die Siedlungen Überflutungsschäden und Verunreinigungen zu verhindern. Für die Gewässer wird vor der Einleitung durch geeignete Retentions- und Reinigungsmaßnahmen der hydraulische Stress und die stoffliche Überlastung verringert.
Dieser Anspruch gilt für bestehende und neue Ableitungssysteme, er wird mit einer konsequenten Planung und Bewirtschaftung verfolgt. Dazu stehen zahlreiche Werkzeuge im Umgang mit Regenwasser und Schmutzwasser zur Verfügung, die in der Stadtentwässerung eingesetzt werden. Um die bereits genannten Ziele zu erreichen, bedarf es einer umsichtigen Betrachtung der Herausforderungen. Dabei hilft unsere jahrzehntelange Erfahrung, Routine in der interdisziplinären Zusammenarbeit und die nötige Kompetenz, eine Maßnahme von der Aufgabenstellung bis zur baulichen Umsetzung erfolgreich in allen Phasen zu begleiten. Bei Pabsch Ingenieure ist das Team der Stadtentwässerung für diese Aufgaben bereit und freut sich seine Kompetenz und Leistungsfähigkeit in allen Disziplinen unter Beweis zu stellen.
Unsere Leistungen
- Kanaldatenbanken
- Kanalwertermittlung und Vermögensbewertung
- Kanalnetzmanagement
- Hydrodynamische Kanalnetzberechnung
- Schmutzfrachtberechnung
- Fremdwasserreduzierung
- Schmutz- und Regenwasserkanäle
- Kanalsanierung
- Regenwasserbewirtschaftung (Verteilung, Retention, Versickerung)
- Regenwasserbehandlung
- Retentionsbodenfilter
Referenzprojekte
Rohrvortrieb Föhrste
Deutschland, Alfeld
Auftraggeber: Stadt Alfeld
Projektumfang: Regenrückhaltebecken 3.900 m³, Ableitung DN1000, Bahnquerung DN 1000
Ingenieurleistungen: Hydraulikstudie, Objektplanung Ingenieurbauwerke Leistungsphasen 1-8, örtliche Bauüberwachung, Antrag Bahnkreuzung
Die Stadt Alfeld hat im OT Föhrste in den letzten Jahren mehrere Überflutungen durch Starkregen erfahren. Über eine Hydraulikstudie mit dem Modell HYSTEM-EXTRAN wurde ein Maßnahmenkatalog mit mehreren Bauabschnitten aufgestellt. Ein Teilabschnitt ist der Kanalbau „Schimmeck“ in Föhrste. Es wurde ein neuer Regenwasserkanal DN 1000 auf einer Länge von 300 m hergestellt. Davon wurden 50 m Kanal im Rohrvortrieb unter der Eisenbahntrasse verlegt. Zum Einsatz kam eine Schildvortriebsmaschine mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust. Des Weiteren erfolgte der Bau eines Regenrückhaltebeckens in Hanglage. Zur Schaffung eines Hochwasserrückhaltevolumens von 3.900 m³ mussten 22.000 € Boden ausgehoben werden.


Hydraulische Überprüfung der Kanalisation der Stadt Gronau
Deutschland, Gronau Leine
Auftraggeber: Samtgemeinde Leinebergland
Projektumfang: Betreuung und Auswertung von Abflussmengenmessungen, Aufbau eines Berechnungsmodells des ca. 56 km lange Kanalnetz mit einer Einzugsfläche von ca. 200 ha, Hydraulische Überprüfung und Optimierung der Kanalisation, Erstellung eines Maßnahmenkataloges, kontinuierliche Weiterführung des Modells
Ingenieurleistungen: Generalentwässerungsplanung


Für die Simulationen mit dem hydrodynamischen Simulationsprogramm Hystem-Extran wurden alle für das Kanalnetz relevanten Sonderbauwerke modelltechnisch nachgebildet. Da der Innenstadtbereich in Bezug auf den Schmutz- und Regenwasseranfall ein sensibles System darstellt und komplexe hydraulische Wechselwirkungen wie Rückstau und Druckabflüsse innerhalb des Netzes für die hydraulische Optimierung essentiell sind, wurde die komplette Ortslage in Bezug auf die Regenwasserkanalisation hydraulisch untersucht. Dabei wurden alle 10 Regenrückhaltebecken, alle 6 Pumpstationen, 2 Leinedüker, diverse Absturzbauwerke sowie Drosselschächte und 2 Versickerungsbecken innerhalb des Netzes mittels Modellregen und Langzeitseriensimulation hydraulisch überprüft. Das Ein- und Überstauverhalten der Sonderbauwerke sowie aller Schächte wurde auf Basis der Langzeitseriensimulation ermittelt. Durch die festgestellte Überstauhäufigkeit konnten zudem besondere Schwachstellen innerhalb des Kanalnetzes lokalisiert werden. Mit Hilfe der Überflutungsprüfung erfolgt anschließend die Abschätzung der Überflutungsrisiken. Durch gezielte Baumaßnahmen in den betroffenen Wohnbereichen konnten mit Hilfe des Straßenbaues das Risiko einer Überflutung nach DIN EN 752 verringert werden. Ziel war es, die Überstauhäufigkeit nach DWA Arbeitsblatt 118 für Stadtzentren von einmal in 2 Jahren und einmal in 5 Jahren zu reduzieren und die Überflutung durch die Ortskanalisation zu
vermeiden. Der Innenstadtbereich (Leineinsel) ist hydraulisch besonders sensibel, da er nicht nur hohe Versiegelungsgrade aufweist, sondern auch maßgeblich vom Wasserstand des umlaufenden Mühlengrabens als Nebenfluss der Leine beeinflusst wird. Die Simulationen wurden bei unterschiedlichsten Abflussgeschehen der Leine zum Beispiel für MQ (mittlerer Abfluss), MHQ (mittlerer höchster Abfluss), HQ 10 - HQ 50 (Hochwasserabfluss mit Jährlichkeit des Auftretens) durchgeführt. Da die Schmutzwasserkanalisation teilweise undicht ist, gibt es gerade im Bereich der Leineinsel eine hohe Fremdwasserproblematik. Der Schmutzwasseranfall für die einzelnen Haltungen wurde anhand von tatsächlichen Frischwasserverbrauchswerten und Abflussmessungen der Pumpwerke ermittelt. Ergänzend erfolgten zur Modellkalibrierung in mehreren Stellen des Netzes mehrwöchige stationäre Abflussmengenmessungen. Basierend auf den so gewonnenen Daten wurde das Schmutzwassernetz anschließend auf seine hydraulische Leistungsfähigkeit hin analysiert. Die Ergebnisse der Simulationen wurden auf Plausibilität geprüft und ein hydraulischer Maßnahmenkatalog erstellt. Seit 26 Jahren wird das hydraulische Modell kontinuierlich weitergeführt und aktualisiert. Mittlerweile sind über die Jahrzehnte etliche Baumaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden, so dass sich der Innenstadtbereich in Bezug auf die Kanalisation in einem guten hydraulischen Zustand befindet und das Entwässerungssystem der Stadt Gronau mittlerweile Ressourcen für weitere Neubaugebiete besitzt.